Il Buco - Ein Höhlengleichnis

„Il Buco - Ein Höhlengleichnis“ von Michelangelo Frammartino
Italy, France, Germany | 2021 | 93min, Color
ab 10.11.2022 im Kino

Regisseur Michelangelo Frammartino stellt in IL BUCO – Ein Höhlengleichnis die wahre Geschichte der außergewöhnlichen Höhlenexpedition 1961 im Pollino nach. Ohne Dialoge ist die Reise ins Innere ein mystisches Leinwandereignis, das unbekannte Tiefen des Lebens und der Natur offenlegt.

Während des Wirtschaftsbooms in den 1960er Jahren wird im wohlhabenden Norden Italiens das höchste Gebäude des Landes gebaut. Zeitgleich bricht ein Forschungsteam ins unberührte Hinterland Kalabriens auf, um die tiefste Höhle Europas zu erkunden. Der Grund des Abgrunds von Bifurto, 700 Meter unter der Erde, wird zum ersten Mal erreicht.

Die Expedition bleibt von den Bewohnern eines kleinen Nachbardorfes unbemerkt, nicht aber von dem alten Hirten der Pollino Hochebene, dessen einsames Leben sich mit der Reise der Gruppe zu verweben beginnt.

IL BUCO feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Venedig 2021 und wurde dort mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet.

In Deutschland gewinnt er im Herbst 2021 das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg.

„Hier kommen die Natur, das Universum und die Menschen zusammen und berühren sich … in diesem mystischen Filmerlebnis“ Laudatio Spezialpreis der Jury Venedig 2021, Bong Joon-ho (Regisseur von „Parasite“)

„Eine eindringliche, sinnliche Erfahrung“ La Repubblica

„Eine Reise die zu Tränen rührt“ Il Mattino

„Eine Reise ins Unbekannte“ Corriere della Serra

„philosophisch, emotional, sinnlich“ Il Manifesto

Die Filme von Michelangelo Frammartino Il Buco und Le quattro volte in Deutschland (Vier Leben) sind Meditationen über das Leben. Sie schenken den Zuschauern Zeit nur zu schauen und beim Schauen über das Leben und sich selbst nachzudenken. Diese Zeit der Innerlichkeit nimmt der Zuschauer nach dem Film mit nach Hause.
In Il Buco hat Frammartino noch ein zusätzliches Bild für seine Suche nach Innerlichkeit gefunden, es ist die Höhlen-Expedition. Die Höhle wird durch das beleuchtet, was von außen in sie hinein kommt. Wie in Platons Höhlengleichnis. Frammartinos Filme sind immer ein Geschenk und eine Aufforderung eine Expedition in sein Innerstes zu wagen. Ihm geht es um eine Dunkelheit, in der der Film das Licht ist.

Große Aufmerksamkeit widmet Frammartino den Vorbereitungen der Höhlenexkursion. Wir betrachten die Ankunft der Höhlenkundler-Reisegruppe auf dem kleinen Kalabrischen Bahnhof, wie sie durch das Dorf ihre Ausrüstung zum Lagerplatz tragen, vorbei an der Dorfkneipe mit der Cinzano Leuchtreklame und den Menschen draußen vor dem Fernseher.
Wie sie ihr Zeltlager aufbauen und die Exkursion planen.
Und dann seilt sich einer nach dem anderen ab und sucht seinen Platz im Dunkel der Höhle.

Wir gehen ins Kino mit Michelangelo Frammartino zu einer Reise in uns selbst,
ins Unbegriffliche, nicht Vorformulierte.
Wenn man Frammartino fragen würde, was ist ihm am Kino das Wichtigste ist, müsste er nach Il Buco antworten: Das Dunkle. Die ganze Expedition, die Momente bevor der Film anfängt und das Zeichnen der Karte, wenn die Expedition die Höhle verlassen hat und versucht über ihre Erfahrungen zu kommunizieren.